So - heute hatte ich längere Zeit (ungefähr anderthalb Stunden) auf dem Schießplatz in Neuhaus am Rennweg die Gelegenheit, auf der 50 m Bahn die Pritchett-Geschosse von G & M auszuprobieren. Dabei ist zu sagen - egal ob man sie mit einer einfachen Fettung verschießt oder in gefettete Papierpatronen eingebettet: Es ist eine Lust. Die Trefferlage entnehmt vom obigen Foto.
Und ich habe als Minimalmenge 30 Grain Schweizer II oder gleiche Menge Tripel7even FFG genutzt. Auch für die Papierpatrone bis zu 45 Grain Schweizer II oder Tripel7even FFG. Es macht keinen Unterschied. Die Geschosse blähen sich verlässlich auf und nehmen die Züge auf übliche Weise.
Dass nun das Treffer-Bild nicht direkt im Schwarzen liegt, hat die Ursache darin, dass die Militärgewehre fast alle! auf diese geringen Distanzen zu hoch schießen - und ich es noch nicht geschafft habe, mir eine Lösung einfallen zu lassen, wie ich das Korn vorne etwas erhöhten könnte, damit der Schuss tiefer eintrifft, wenn der Haltepunkt Spiegel-aufsitzend gewählt wird. Es sind eben fest auf die Läufe aufgelötete Korne - man kann da bei der Mississippi (das ist das von mir heute verwendete Pedersoli-Gewehr) nichts verschieben oder ausbauen, sondern man muss sich eine Kornerhöhung aus Metallkleber basteln - das passiert demnächst und dann gebe ich noch mal ein paar Bilder ins Netz. Aber ich hoffe, dass ihr hier seht, dass die Trefferlage sehr gut ist, nun - dass da rings herum auch ein paar Schuss zu sehen sind, liegt einfach am Schützen.
Nun werdet ihr euch fragen, wie es sein kann, dass sowohl papergepatchte Patronengeschosse und auch die normalen Geschosse, wie sie aus der Kokille von Hensel bei G&M kommen, gleiche Ergebnisse erzielen. Das liegt daran, dass ich die Henselgeschosse von .573 auf .568 runter kalibriert habe. Zu diesem Behufe habe ich mir bei Hensel zusätzlich eine Kalibriermatritze bestellt (teuer!), die das leistet. Die „herabgedimmten” Geschosse auf .568 Zoll werden dann in ganz einfaches Packpapier eingeschlagen, so dass das Geschoss nicht nur einmal, sondern zweieinhalbmal umwickelt ist. Pulver rein, dann zukleben und im Bereich des Geschosses kurz! in das erwärmte flüssige Fett tauchen. (Zur Herstellung solcher Papierpatronen mit Würgeschnur etc. gibt es genug Videos bei YouTube. Ihr braucht keinen inneren Papierzylinder und ihr braucht auch keine Holz oder Ton oder Metallstückchen um die Pritchetts aufweiten zu lassen. Der Pulverschlag reicht völlig aus. Ich werde euch später zeigen wie ich meine Papierpatronen herstellen. Es ist so einfach und macht absolut Spaß. Lasst euch von den umständlichen YouTube Videos, wo jede Patrone eine halbe Stunde Herstellungszeit fordert, nicht ins Bockshorn jagen)
Also - ich möchte diese Geschosse ausdrücklich loben und sie allen Leuten, die ein Militärgewehr im Kaliber 0.58 schießen, egal ob Enfields, Parker Hales, Springfield, Richmond, Cook&Brother oder Mississippi wärmstens empfehlen.